Als Persönlichkeit werden nach der allgemein verbindlichen Definition alle prägenden Eigenschaften eines Menschen bezeichnet. Die Persönlichkeit lässt sich nicht gleichstellen mit den Begriffen „Charakter“ oder „Temperament“, weil diese nur einen Teil der Gesamtpersönlichkeit darstellen. Bei der konkreten Definition der Persönlichkeit in der Psychologie sind sich die Experten nicht ganz einig, was allein schon die Tatsache beweist, dass Gordon Allport mehr als vier Dutzend verschiedene Beschreibungen der Persönlichkeit eines Menschen veröffentlicht hat.
Dazu zählt auch die Einschätzung, dass die Persönlichkeit ein „dynamisches Ordnungssystem“ eines Individuums ist, das es vor allem möglich macht, sich ständig an die Veränderungen seines Umfeldes anpassen zu können. Daraus wird schon deutlich, dass die Persönlichkeit kein fest stehendes Bündel an Kenntnissen, Fähigkeiten und Denkstrukturen ist, sondern dass sie sich ständig in der Weiterentwicklung befindet. Kurz gesagt: Alle Erfahrungen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens macht, prägen seine Persönlichkeit.
Im Zusammenhang mit der Psychologie der Persönlichkeit werden viele bekannte Namen genannt. Eine erste Differenzierung zwischen der differentiellen Psychologie und der Personologie nahm beispielsweise William Stern vor. Auch die deutschen Wissenschaftler Hans Thomae, Robert Heiß sowie Philipp Lersch und Ludwig Klages haben einen entscheidenden Anteil an der Erforschung der Persönlichkeit. Ihre Forschungen rund um die Persönlichkeit wurden von den Erkenntnissen von Gordon Allport, Henry A. Murray, Raymond B. Cattell und Hans Eysenck ergänzt.
Die einzelnen Aspekte einer Persönlichkeit entstehen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Grundlegende Verhaltensmuster werden in der Kindheit und Jugend vor allem durch das soziale Umfeld geprägt. Später kommen die Einflüsse durch den Besuch von Kindertagesstätten und Schulen hinzu. Die Erfahrungen im späteren Leben machen meist nur noch kleine Veränderungen möglich.
Größere Veränderungen einer Persönlichkeit können dann nur noch durch intensives Lernen, beispielsweise im Rahmen einer Verhaltenstherapie, über einen längeren Zeitraum hinweg bewirkt werden. Anderseits können hoch emotionale Erfahrungen und Krankheiten das Gesamtbild einer Persönlichkeit dramatisch und kurzfristig verändern. Mit all diesen Dingen beschäftigt sich das Fachgebiet der Entwicklungspsychologie.